1 – Slytherin

Unsere Geschichte beginnt dort, wo der Epilog zu „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“, dem siebten und letzten Band des Harry-Potter-Romanzyklus von J. K. Rowling endet.

Soeben haben also Ginny und Harry Potter ihre Söhne Albus und James, Hermine und Ron Weasley ihre Tochter Rose am Gleis Neundreiviertel zur Reise nach Hogwarts verabschiedet, wo für Albus und Rose das erste Schuljahr beginnen soll.

Wir schreiben den 1. September 2017.

Zischend schoss der Dampf in die Zylinder der alten, aber auf Hochglanz polierten scharlachroten Lokomotive und zwang das komplizierte stählerne Gestänge, das seine Kraft an die Räder weitergab, in Bewegung. Ein Waggon nach dem anderen wurde mit einem spürbaren Ruck angezogen. Einen Moment lang glitten die Räder der Lok noch rotierend über die Gleisoberfläche, dann fassten sie Griff. Zunächst kaum merklich, dann immer deutlicher Fahrt aufnehmend, zog die schnaufende Maschine auf dem nur Magiern zugänglichen Gleis Neundreiviertel den Zug aus dem Bahnhof King‘s Cross. Der Hogwarts-Express war unterwegs. read more

2 – Schlammblut

Mit vollem Mund zu sprechen ist zwar unfein, aber das interessierte an diesem Abend niemanden. Albus gegenüber saß Jennifer Morgan, das rothaarige Mädchen, das er schon aus dem Zug kannte. „Sag mal“, fragte er sie leicht nuschelnd, „bist du eigentlich mit den Weasleys verwandt?“

Sie lachte. „Du wirst es nicht glauben, aber man kann rote Haare haben, ohne eine Weasley zu sein. Meine Mutter ist eine Hexe, vielleicht haben wir irgendeinen gemeinsamen Vorfahren im Mittelalter, aber ich weiß nichts davon.“ read more

3-Todesser

Am nächsten Morgen erwachte Albus früher als die anderen. Da Samstag war, durften sie ausschlafen, aber er war sofort hellwach, wusch sich, schlüpfte in seine Sachen, legte den Umhang an, holte den Brief an seine Eltern heraus und machte sich auf den Weg zur Eulerei. Als er aus der Tür des Slytherin-Gemeinschaftsraums trat, fiel ihm ein, dass er gar nicht wusste, wo die Eulerei zu finden war, nur, dass sie in einem der Türme sein musste. Er beschloss, erst einmal zur Großen Halle zu gehen. Ein paar Frühaufsteher würden wohl schon da sein und ihm den Weg beschreiben. read more

4 – Hermine

Endlich war Montag. Während die meisten Schüler ganz froh gewesen waren, dass die Anreise auf einen Freitag gefallen war und sie erst ein ruhiges Wochenende in Hogwarts genießen konnten, platzten die Erstklässler vor Neugier auf richtigen Unterricht. Folgerichtig gehörten sie alle zu den Ersten, die sich am Montagmorgen lachend, schwatzend und ein bisschen hippelig zum Frühstück in der Großen Halle einfanden. Da sie auch als erste damit fertig waren und die verbleibende Zeit bis zum Unterrichtsbeginn mit aufgekratztem Geplauder überbrückten, herrschte unter dem Orangerosa der Saaldecke, die genau wie die Morgenröte draußen aussah, ein Höllenlärm, der den älteren Schülern sichtlich auf die Nerven ging. So war es seit Menschengedenken an jedem ersten Unterrichtstag eines Schuljahrs gewesen. Sie stellten sich darauf ein, indem sie so spät wie möglich zum Frühstück erschienen. read more

5 – Bernie

Am übernächsten Tag suchte Albus in der Pause nach Bernie. Slytherins und Hufflepuffs hatten gerade gemeinsam in Zauberkunst zum zweiten Mal Wingardium Leviosa geübt, den Schwebezauber. Natürlich hatten sie alle am Anfang ihre Schwierigkeiten damit gehabt – alle, außer Matthew McDowell, ein Hufflepuff-Schüler, der seine Feder sofort mühelos zum Schweben brachte. Die Feder war das erste Übungsobjekt, aber McDowell setzte noch einen drauf, indem er gleich einen ganzen Stuhl schweben ließ. Wahrscheinlich hatte er zu Hause schon mit seinem älteren Bruder geübt. Das war zwar verboten, aber nicht nachweisbar. read more